02.05.2025 – Fair Produzierte Bälle

„Woher kommen die im Sport genutzten Bälle?
Unter welchen Bedingungen werden sie hergestellt?
Durch wessen Hände gehen sie?
Wer streicht den Gewinn ein?“

Informationen über Bälle im Sport

Allgemeine Informationen zur Produktion von Bällen und zu den Arbeitsbedingungen in der Produktion findest Du hier

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Weitere Informationen zum Thema: Faire Bälle

Hier kannst du dein Wissen vertiefen

Informationen über die Bälle im Sport

EIN ARBEITSTAG IN EINER Ball-FABRIK

  • Mindestens 6 Arbeitstage in der Woche
  • kurze Pausenzeiten
  • fehlender Trinkwasserzugang
  • Risiken für Gesundheit und Arbeitsschutz, durch verwendete Chemikalien und extreme Hitze während einiger Arbeitsschritte
  • Arbeit unterhalb eines existenzsichernden Lohnes vor allem bei kleinen Fabriken
  • Diskriminierung aufgrund des Geschlechts:
    – weiblichen Heimarbeiterinnen wird weniger gezahlt als ihren männlichen Kollegen
    – Schwangerschaft führt oft zum Verlust des Arbeitsplatzes

HERSTELLUNG der Bälle

 Ort:

  • Etwa 70 Prozent aller handgenähten Sportbälle werden in Fabriken in Pakistan hergestellt insbesondere in Sialkot im Nordosten Pakistans
  • In Sialkot produzieren mittlerweile etwa 40.000 Menschen für ca. 700 Hersteller rund 70 Mio. Fußbälle pro Jahr – das sind ca. 70-80 % aller weltweit produzierten Fußbälle
  • Von den 700 Herstellern sind allerdings nur 5 Fairtrade-zertifiziert
  • Der Anteil der Fairtrade-zertifizierten Bälle am Weltmarkt liegt bei ca. 0,01 %
  • Von den in Deutschland jährlich verkauften 10 Mio. Fußbällen sind etwa 20.000 Fairtrade-zertifiziert. Das entspricht einem Anteil von 0,2 Prozent.

Produktionsweise:

  • Etwa 70 Prozent der Bälle werden mit der Hand genäht (Pakistan und Indien)
  • Circa 20 Prozent werden maschinengenäht (vor allem in China)
  • Je etwa 5 Prozent sind thermo-geklebt beziehungsweise im Fertigungsverfahren „Combined Manufacturing Process“ (CMP) hergestellt, einer Kombination aus Maschinennaht, Handnaht und Klebung
  • Kleinere Hersteller lassen sich häufig im Preis drücken, um Aufträge zu bekommen, das schlägt sich auf die Arbeitsbedingungen nieder
Fertigungsarten | Quelle: Badboyz

GLOBAL PLAYER

 -> Monopol ähnliche Zustände des Marktes

  • Adidas (D) und Nike (US) im Fußball
  • Molten (JPN) und Hummel (DK) im Handball
  • Erima (D) und Mikasa (JPN) im Volleyball

-> „Greenwashing“ von großen Markenfirmen: einzelne – vermeintlich – nachhaltige Produkte werden durch besonderes Marketing hervorgehoben

-> Abseits von großen Sportmarken sind qualitativ minderwertige Bälle z.B. von Tankstellen, Supermärkten und Discountern (aus großer Stückzahl) meist unter sehr schlechten Bedingungen hergestellt

FEHLENDES ENGAGEMENT BEI DEN BRANCHENGIGANTEN

  • Global Player sind in der Regel nicht an fair gehandelten Bällen interessiert
  • Die großen Sportverbände (z.B. FIFA, DFB, UEFA) setzen sich bislang nur unzureichend für das Thema ein – trotz mehrfacher Aufforderung und existierender Menschenrechtsstrategie (vom Deutschen Fußball-Bund neu entwickelt)

FAIR GEHANDELTE BÄLLE – Vorteile

  • Gesundheits- und Arbeitsstandards müssen eingehalten werden
    Z.B.: geregelte Pausen- und Arbeitszeiten, bezahlter Urlaub, Notausgänge etc.
  • Ausbeuterische Kinderarbeit und Diskriminierung sind verboten 
  • Die Auszahlung des vereinbarten Preises von Unternehmen an Hersteller erfolgt auf drei getrennte Konten:
    -> Einkaufspreis (auf das Hersteller-Konto)
    -> + 5% Sozialprämie – muss für soziale Zwecke ausgegeben werden (separates Herstellerkonto)
    -> + 10% Fairtrade Prämie – Wird zielgerichtet von Arbeitenden genutzt (selbstverwaltetes Gewerkschaftskonto der Mitarbeitenden)
  • Bessere Entlohnung für Arbeitende gewährleitet
Arbeitsbedingungen in der Fabrik | Quelle:Badboyz

ZUSAMMENFASSUNG:

Ballproduktion / Quelle: sporthandeltfair.com

Mitmachen

FAIRE BÄLLE FÜR SCHULEN UND VEREINE – VORREITER

  • Kommunen und Städte (Vorreiter sind München, Nürnberg, Berlin) 
  • Landessportverbände (wie z.B. Landessportbund Berlin), die Kampagnen für faire Bälle mittragen oder initiieren
  • Einzelne Vereine oder auch Schulen, die sich eigenständig oder auch im Verbund mit anderen für faire Bälle auf dem Platz und in der Halle einsetzen
  • Zivilgesellschaft, die das Thema in den Fokus rückt

Du solltest für deine Schule oder deinen Sportverein faire Bälle anschaffen.
Für weitere Informationen wende dich bitte an
info@wl-i-d.de .

Weitere Informationen zum Thema: Faire Bälle

WEBSEITE:

PODCAST:

  • Weltladen-Podcast fairtont.: #22 (Un)fair play: Wie Fußball für alle ein Volltreffer wird (01.06.2023) – Klick hier

VIDEOS:

  • Engagement Global: Ein Ball. Fairer Fußball jetzt! (2020, 16 Min.) – Klick hier
  • Vision Technologies: The Leading Sports Goods Manufacturer (2020, 4 Min.) – Klick hier
  • Fairtrade Impact Film – Vision Technologies (2021, 5 Min.) – Klick hier